Über das Projekt:

Auf dieser Seite können sogenannte C-Tests ohne Aufwand erstellt und automatisiert als Testfrage für Moodle heruntergeladen werden. Die entsprechenden Testfragen können im manuellen Modus alternativ auch über die Zwischenablage in Moodle weiterverarbeitet werden.

Der C-Test Generator für Moodle ist kostenlos und funktioniert ohne Installation oder Anmeldung direkt im Browser. Der offene Quellcode dieser Seite ist unter der MIT-Lizenz bereitgestellt.

Informationen

Was ist ein C-Test?

Der C-Test ist ein Verfahren "zur Messung des allgemeinen Sprachstandes in der Muttersprache oder in einer Fremdsprache."1 Es handelt sich dabei um ein informelles Screening mit diagnostischer Zielrichtung, ohne dabei feste Individualdiagnosen zu stellen.vgl.2

Bei der Vervollständigung systematisiert "beschädigter" Texte können Erkenntnisse über den individuellen Sprachstand von Lernenden in Relation zu einer Gruppe gewonnen werden, ohne dabei einzelne Teilbereiche wie z.B. den Wortschatz differenziert zu beleuchten.vgl.3

Gerade die hieraus resultierenden "Einschränkungen" des Verfahrens können insbesondere im schulischen Kontext ideal genutzt werden, um eine gewisse Unverbindlichkeit und damit eine offene, angstfreie Atmosphäre anstelle einer klassischen Testsituation herzustellen und dabei weitere Schritte einer individuellen Lern- und Entwicklungsbegleitung zu "erzwingen". Hierbei sind insbesondere aufmerksame Beobachtungen, ein umfassender Austausch sowie ggf. angemessende Förderangebote zu nennen.

Wie sind C-Tests aufgebaut?

C-Tests sind so aufgebaut, dass altersentsprechende Texte beginnend mit dem zweiten Satz "beschädigt" werden, indem Wörter in einem bestimmten Intervall (i.d.R. jedes zweite Wort) zur zweiten Hälfte durch eine Lücke ersetzt werden. Hieraus ergibt sich ein Lückentext, der von Lernenden sinnvoll zu rekonstruieren ist.

Ein vollständiger C-Test besteht aus fünf Texten, die sorgfältig auszuwählen sind und jeweils ca. 70 Wörter beinhalten.vgl.3 Der Inhalt sollte nach der gemeinsamen Initiative BiSS-Transfer des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und der Kultusministerkonferenz (KMK)vgl.3 folgende Kriterien erfüllen:

  1. Unbekannte, authentische und keine selbstkonstruierten oder vereinfachten Texte
  2. Orientierung an Alter und Lebenswelt der Lernenden
  3. Themenvielfalt speziell vorausgesetztem Fachwissen oder Wortschatz
  4. Verzicht auf kulturspezifisches Vokabular

Das Niveau der Texte ist dann passend gewählt, wenn eine Vergleichsgruppe in der Mutterspache mit abgeschlossener Schulausbildung nahezu alle Lücken korrekt füllen kann. Für die Auswertung der eigentlichen Zielgruppe werden die richtig gelösten Items addiert und geben - ohne feste Normierung - Aufschluss über die individuelle Testleistung.vgl.3

Tipp: Als Bezugsquelle für die entsprechenden Texte kann nach Bedarf der im November 2022 veröffentlichte und frei zugängliche ChatGPT eingesetzt werden. Der Anbieter stellt zur Nutzung der erzeugten Ergebnisse eine Sharing and Publication Policy bereit.

Für welche Settings ist der C-Test geeignet?

Der C-Test ist für den Einsatz für Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 17 Jahren sowie für den Einsatz in der Sekundarstufe 2 oder in der Erwachsenenbildung vorgesehen.vgl.3

Das Instrument kann für Einstufungszwecke, Auswahlverfahren, Abschlussprüfungen, als Screeningmöglichkeit oder für Forschungszwecke genutzt werden.vgl.4

Für den Einsatz im schulischen Kontext sollte neben dem Forschungsbereich insbesondere das Screening als ein Element der indivduellen Lern- und Entwicklungsbegleitung relevant sein. In der Weiterbildung und insbesondere in außerschulischen Settings bei denen es um Nicht-Muttersprachen geht, kann der C-Test auch zur Einstufung, Auswahl oder im Rahmen von Abschlussprüfungen eingebunden werden.

Inwieweit erfüllt der C-Test diagnostische Gütekriterien?

Im Lexikon der Psychologie (Dorsch)vgl.5 werden drei Hauptgütekriterien der psychologischen Testtheorie genannt, die nachfolgend hinsichtlich des C-Tests dargestellt werden.

  1. Das Gütekriterium Objektivität ist dann erfüllt, "wenn die Ergebnisse vom Untersucher bzw. der Untersuchungssituation unabhängig sind."6 Dieser Faktor kann für den C-Test als hoch eingeschätzt werden, da die Auswertung nach festen, kaum interpretierbaren Strukturen verläuft. Wird der C-Test in Moodle durchgeführt, entfallen zudem unklare Antworten, die in handschriftlicher Form beispielsweise nicht lesbar wären. Interpretationen der Testleitung können nur dann gefordert sein, wenn Tippfehler auftreten, die auf analogem Weg möglicherweise als korrekt gewertet würden, sodass ein manueller Eingriff erforderlich wird. In diesem Fall ist darauf zu achten, dass die Objektivität möglichst vollständig erhalten bleibt.
  2. Unter Reliabilität als weiteres Kriterium "versteht man die Zuverlässigkeit (Genauigkeit), mit der eine psychol. Erfassungsmethode [...] Unterschiede in einem Merkmal erfasst."7 Auch dieser Aspekt kann beim C-Test als hoch eingestuft werden, da es keine außergewöhnlichen Faktoren in der Testkonstruktion gibt, die zu unterschiedlichen Ergebnissen führen sollten, wenn eine Person das Verfahren mehrere Male durchläuft.
  3. Das dritte Hauptkriterium Validität ist erfüllt, "wenn das Verfahren dasjenige Merkmal, das es messen soll bzw. vorgibt zu messen, hinreichend genau misst."8 Die grundsätzlich hohe Bewertung dieses Kriteriumsvgl.3 sollte hinsichtlich selbst erstellter C-Tests relativiert werden, da die Validität stark von der Sorgfältigkeit der Textauswahl und Testkonstruktion sowie von der Stichprobe und von Relationen zu anderen Verfahren mit demselben Ziel abhängt. Bei der Durchführung in Moodle kommt zudem hinzu, dass Rechtschreib- oder Tippfehler automatisch als falsch markiert werden, wodurch die Messung des allgemeinen Sprachstandes verfälscht werden kann. Um diese Aspekte ein stückweit geringer zu halten, wurde der C-Test Generator für Moodle so konzipiert, dass Groß- und Kleinschreibung keine Rolle spielen. Fehlerhafte Eingaben der Testpersonen sollten jedoch in jedem Fall aufmerksam untersucht werden, jedoch möglichst frei von Interpretationen bleiben, um die Objektivität zu wahren. Werden all diese Aspekte berücksichtigt, geht die BiSS-Transfer Initiative von einer hohen Validität des Verfahrens aus.vgl.3

"Zusammengefasst zeigen die Ergebnisse der Forschung, dass es durch C-Tests möglich ist, die allgemeine Sprachkompetenz auf objektive, reliable und valide Weise zu erfassen[...]. Studien belegten teilweise hohe Korrelationen mit aufwändigeren Tests zur Messung der allgemeinen Sprachkompetenz."3

Bei selbst konstruierten C-Test ist jedoch in jedem Fall zu beachten, dass diese positiven Bewertungen der Testgüte nicht automatisch gegeben sein können. Insbesondere bestehen mit der Textauswahl und der Form, wie die jeweiligen Wörter getilgt werden, hoch variable Faktoren. Zudem wird i.d.R. keine umfassende und wissenschaftlich fundierte Normierung erstellt.vgl.3

Es muss daher nochmals betont werden, dass der C-Test nur ein Baustein einer umfassenden und vielseitigen individuellen Lern- und Entwicklungsbegleitung sein kann. Wird dies berücksichtigt, kann das Verfahren hierbei einen wertvollen, ökonomischen und umfassend erprobten Beitrag leisten.

Ist der C-Test zeitgemäß?

"[...] Die ersten C-Tests in deutscher und englischer Sprache wurden 1981 von Raatz und Klein-Braley [...] entwickelt und 1982 [...] der wissenschaftlichen Öffentlichkeit vorgestellt."1 Die Frage nach der Zeitgemäßheit liegt daher nahe. Gleichzeitig zählt das Verfahren zu den Sprachtests, die inzwischen am meisten erforscht und zudem aufgrund der Ökonomie in Erstellung und Durchführung bei gleichzeitig hoher Güte sehr verbreitet sind.vgl.1

Es muss darüber hinaus jedoch ebenso überprüft werden, ob das Verfahren auch einem sich ändernden Verständnis von Schule und Bildung standhalten kann. Insbesondere der Begriff Test kann beispielsweise im Zusammenhang mit einer zeitgemäßen Prüfungskultur widersprüchlich erscheinen, was sich bei näherer Betrachtung als gegenteilig erweist - vorrausgesetzt, es werden bestimmte Herangehensweisen berücksichtigt:

  1. Das Institut für zeitgemäße Prüfungskultur nennt die Prozessorientierung als ersten Punkt bei der Auflistung der Vorteile einer entsprechenden Praxis.vgl.9 Der C-Test kann einen bedeutenden Stellenwert in prozessorientierten Lehr- und Lernprozessen einnehmen, indem dieser nicht für Einstufungs- und Auswahlzwecke oder zur Benotung eingesetzt wird, sondern eine Basis für Coaching- oder Lernentwicklungsgespräche darstellt bzw. individuelle Förderangeboten zu Grunde gelegt wird. Hierdurch kann der C-Test zum Baustein einer individuellen Lerndiagnostik werden, der ebenso als Faktor einer zeitgemäßen Prüfungskultur betrachtet wird.vgl.9
  2. Darüber hinaus hat der C-Test eine ideale Ausgangslage, Transparenz und Akzeptanz sowie Verlässlichkeit - Elemente, die vom Institut für zeitgemäße Prüfungskultur ebenso als bedeutsam herausgestellt werden - für Lernende zu ermöglichen.vgl.9 Die Bewertungskriterien des C-Tests sind eindeutig im Verfahren verankert, sodass diese auf einfache Weise und nachvollziehbar transportiert sowie mit positiver Gefühlslage bearbeitet werden können. Hierdurch kann auch eine Versachlichung als weiteres Kriterium für eine zeitgemäße Prüfungskultur hergestellt werden, indem die Leistungen und der Prozess an emotionalen Färbungen verlieren. Dabei spielt auch der Umstand eine zentrale Rolle, dass der C-Test kein Verfahren ist, das vorbereiteten Lernstoff voraussetzt, sondern den allgemeinen Sprachstand überprüft. Dadurch kann der C-Test auch die Nachhaltigkeit von Lern- und Entwicklungsprozessen positiv bedingen, die das Institut für zeitgemäße Prüfungskultur ebenso als eines der Kriterien nennt.vgl.9
  3. Ein weiterer Punkt ist die Korrekturtätigkeit, die auch mit dem Aspekt der Sinnhaftigkeit einhergeht - beides Bedingungsfaktoren einer zeitgemäßen Prüfungskultur.vgl.9 Der C-Test gilt hinsichtlich der Vorbereitung, Durchführung und Auswertung, wie an anderer Stelle ausgeführt wird, als ein in hohem Maße ökonomisches Verfahren. Durch den Einsatz des Generators für Moodle kann dies zudem noch stärker ermöglicht werden, da sowohl die Vor- als auch die primäre Nachbereitung nahezu entfallen. Auf dieser Grundlage besteht ein ideales Verhältnis zu den eigentlichen Zielen des Verfahrens und es ergeben sich zugleich vielfältige zeitliche Ressourcen, diese zu thematisieren sowie Feedback und Begleitung der individuellen Lernprozesse umfassend zu gestalten.
  4. Je nach konzeptionellen Überlegungen bietet der C-Test, der mit dem Generator für Moodle umgesetzt wird, ein großes Potential, Zeitmanagement und Organisation im Sinne einer zeitgemäßen Prüfungskultur zu berücksichtigen.vgl.9 Moodle bietet beispielsweise Möglichkeiten, jegliche Zeiträume, Voraussetzungen und Abschlussverfolgungen festzulegen, wodurch Lernwege sowie Verzweigungen so abgebildet werden können, dass Unabhängigkeiten von zeitlicher Taktung sowie räumlichen bzw. physischen Bedingungen entstehen können. Hierdurch können zudem Potentiale für eigenaktive sowie selbstregulierte Gestaltungen von Lernprozessen entstehen, die ebenso Teil einer zeitgemäßen Prüfungskultur sind.vgl.9
  5. Neben diesen genannten Potentialen sind beispielsweise das Peer-Feedback sowie insbesondere die Selbstbewertung inklusive Dokumentation, Selbstreflexion und -Einschätzung als Faktoren für eine zeitgemäße Prüfungskultur hinsichtlich des C-Tests schwieriger umzusetzen.vgl.9 Jedoch sind durch die technischen Möglichkeiten in Moodle, durch die Kreativität der schulischen Akteur:innen sowie durch das Grundkonzept des C-Tests auch hier keine Grenzen gesetzt.

Zusammenfassend kann das über viele Jahrzehnte erprobte und bewährte Verfahren auf vielfältige Weise als zeitgemäß eingestuft werden, wodurch insbesondere in der Kombination mit dem Generieren der Testfragen für Moodle große Potentiale für individuelle Lernprozesse im Bereich der Sprachentwicklung geebnet werden können.

Vorgehensweise:

C-Test erstellen


Automatischer Testfragengenerator



Bitte alle erforderlichen Felder ausfüllen X

Die heruntergeladene Frage kann nach dem Download im "Moodle-XML-Format" importiert werden.

Manueller Testfragengenerator



Bitte alle erforderlichen Felder ausfüllen X

In die Zwischenablage kopiert ✔

Der manuell generierte Inhalt kann nach der Erstellung als Fragetext des Typs "Lückentext" in Moodle eingefügt werden.

Zusammenfassende Gedanken:

Der C-Test als diagnostisches Verfahren stellt sich für den Einsatz in der Schule als überaus wertvolle Möglichkeit heraus, um Lernende bei ihren sprachlichen Entwicklungsprozessen zu begleiten. Insbesondere der Zweitsprache kommt dabei eine große Bedeutung zu. Durch die hohe Testgüte kann den Ergebnissen eine große Aussagekraft zugeschrieben werden, die bei der Selbsterstellung zwar ein stückweit relativiert werden müssen - was wiederum ein wertvoller Nebeneffekt ist, individuelle Lern- und Entwicklungsprozesse im Sinne einer zeitgemäßen Prüfungskultur zu begleiten. Mithilfe des automatischen Testfragengenerators in Moodle kann das Verfahren mit einer hohen Ökonomie vorbereitet, durchgeführt, ausgewertet und nachbereitet werden, wobei insbesondere für den letzgenannten Punkt besonders viel Zeit "eingespart" wird.

Eine Herausforderung bei der Nutzung des C-Tests ist die Textauswahl, die sorgfältig und entsprechend der festgelegten Kriterien erfolgen muss. Hierbei kann nach Bedarf der im November 2022 veröffentlichte und frei zugängliche ChatGPT unter Beachtung der Sharing and Publication Policy eingesetzt werden.

Innerhalb von Moodle können mithilfe des C-Test-Generators Testfragen auf einfachste Weise eingebunden und somit auch aufeinander aufbauend als Lernwege abgebildet werden. Das Verfahren kann somit einen wirkungsvollen Beitrag zur Begleitung sprachlicher Entwicklungsprozesse einer Klasse, einer Klassenstufe bzw. einer ganzen Schule leisten. Durch die Möglichkeit des C-Test-Generators, optional eine Fußnote hinzuzufügen, können die erstellten Testfragen darüber hinaus auch im OER-Sinne weitergehend geteilt und verwendet werden.

Da auch der vorliegende C-Test-Generator für Moodle offen entwickelt und lizensiert ist, können nicht nur erstellte Ergenisse geteilt werden, sondern auch Entwicklungsprozesse des Tools selbst gemeinsam "erlebt" und mitgestaltet werden.

Quellenangaben:

1 http://www.c-test.de/deutsch/index.php?lang=de&content=kurzinformation§ion=ctest
2 https://www.biss-sprachbildung.de/angebote-fuer-die-praxis/tool-dokumentation/empfohlene-diagnostische-tools/empfohlene-tools-fuer-andere-diagnostische-zwecke/
3 https://www.biss-sprachbildung.de/btools/c-test/
4 http://www.c-test.de/deutsch/index.php?lang=de&content=beschreibung_anwendung§ion=ctest
5 https://dorsch.hogrefe.com/stichwort/guetekriterien
6 https://dorsch.hogrefe.com/stichwort/objektivitaet
7 https://dorsch.hogrefe.com/stichwort/reliabilitaet
8 https://dorsch.hogrefe.com/stichwort/validitaet
9 https://pruefungskultur.de/vorteile.html